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Nachdem wir die Weihnachtstage in Kiruna, Schweden verbracht hatten, machten wir uns am 27. Dezember weiter auf den Weg nach Tromsø in Norwegen. Wir haben uns entschieden für diese Strecke einen Mietwagen zu nehmen, da die Alternativen mit Zug über Narvik und dann Umstieg auf den Bus weniger attraktiv war. Mit dem Auto haben wir zudem flexibel die Möglichkeit einmal anzuhalten und die wunderschöne Landschaft zu genießen und natürlich auch zu Fotografieren.

From Kiruna toward Tromsø

Nach Übernahme des Mietautos am Flughafen von Kiruna, ging es vorbei am Abisko Nationalpark über die Grenze nach Norwegen in Richtung Narvik.

Von dort schlängelt sich der Weg dann durch die Fjorde Richtung Norden nach Tromsø. Für die gut 400km lange Strecke (wobei Luftlinie “nur” grade mal die Hälfte ist) haben wir uns den ganzen Tag Zeit genommen. Auch wenn die Landschaft teilweise tief verschneit ist, sind die Straßen sehr gut geräumt und befahrbar. Allerdings kann es passieren das auch mal ein Rentier auf der Straße steht oder entlang läuft :-).

Am Bjørnfjell im skandinavischen Gebirge, auch Skanden genannt (früher auch skandinavische Alpen), befindet sich die Grenze zwischen Schweden und Norwegen, wobei hier keine Kontrolle stattgefunden hat. Aufgrund der Corona Maßnahmen gab es aber ein paar Kilometer später eine entsprechende Teststation.

Nachdem wir seitlich an Narvik vorbeigefahren sind, änderte sich die Landschaft in die bekannte norwegische Fjord Region. Es gibt kaum einen größeren optischen Kontrast. Auf der einen Seite die karge und dünn besiedelte Steppe Lapplands, mit einer enorm weitläufigen Landschaft. Dann auf der anderen Seite der durch Talgletscher entstandenen Ofotfjord, mit bis zu 1900m hohen Bergen umgeben und dem europäischen Nordmeer. Sicherlich auch eine tolle Umgebung um hier mehr Zeit zu verbringen und einen Abstecher in Richtung Lofoten zu unternehmen.

Leider wurde es hier schon wieder dunkel so, dass wir keine weiteren Fotos machen konnten. Gegen späten Nachmittag kamen wir dann auch in unserem Hotel in Tromsø an und wurden mit einer atemberaubenden Aussicht aus unserem Zimmer empfangen.

Das Scandic Ishavshotel liegt direkt an der Kaimauer mit freien Blick auf den Hafen, die Eismeer Kathedrale wie auch dem Hausberg Storsteinen. Auch legen hier täglich die Schiffe der Hurtigruten an. Mit richtig viel Glück wäre eine Beobachtung der Nordlichter direkt aus dem Hotelzimmer möglich.

Tromsø ist mit ca. 70.000 Einwohner die größte nördlichste Stadt Norwegens und wird auch als “Tor zum Eismeer” bezeichnet. Zudem befindet sich hier auch die nördlichste Universität der Welt, immerhin liegt Tromsø auf dem gleichen Breitengrad wie Nord-Alaska. Als ortskundigen Guide sollte uns Markus von Greenlander die nächsten Tage begleiten und uns die wunderschöne Fjord Region um Tromsø zeigen (wir haben auch eine Polarlicht Tour mit Markus unternommen, hierzu gibt es einen eigenen Blogeintrag). Ein paar einzelne Bilder hat Markus, der selbst auch Fotograf ist, mit seiner Kamera gemacht und uns zur Verfügung gestellt (Credits hier also entsprechend an Markus).

Sehenswert ist auf alle Fälle die Eismeer Kathedrale, die auf der Festlandseite bereits 1965 erbaut wurde. Im Hintergrund ist der Storsteinen mit der Seilbahn Fjellheisen sehr gut zu erkennen. Dabei handelt es sich nicht wirklich um eine echte Kathedrale, sondern einer evangelisch-lutherische Pfarr- und Seemannskirche. Leider konnten wir an dem Morgen noch nicht in die Kirche reingehen, so das es nur Außenaufnahmen gibt:

Mitten in Tromsø auf ca. 96m Höhe befindet sich ein ca. 18 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet Namens Prestvannet mit einem künstlichen angelegten See. Hier wurden wir mit einem wunderschönen Nebel über dem zugefrorenen See empfangen, im Hintergrund auch wieder der Storsteinen gut zu erkennen.

Auch im äußerem Bereich von Tromsø trifft man auf Rentiere, hierfür mussten wir zwar durch tiefen Schnee stapfen und über einen kleinen Fluss springen, dafür wurden wir mit tollen Bildern belohnt:

Gegenüber der Innenstadt von Tromsø in Kvaløysletta gibt es ein kleines Freilichtmuseum Stakken mit einer Ansammlung von historischen Gebäuden und einen wunderschönen Ausblick auf die Bucht. Hier kann man auch regelmäßig Seehunde liegen sehen, leider aber nicht als wir da waren.

Weiter westlich von dem Museum gibt es den kleinen Ort Eidkjosen mit einem ebenfalls kleinen Fischereihafen.

Von hier fuhren wir nun weiter nördlich vorbei an dem See Litlevatnet in Richtung Grøtfjord wo wir wieder mit einem wunderschönen Ausblick empfangen wurden. Inzwischen begann es wieder dunkler zu werden, aufgrund der Polarnacht geht die Sonne gar nicht mehr auf und es bleibt nur von ca. 10 bis 14 Uhr leicht hell. So das in der Mitte der Bucht von Grøtfjord unser Umkehrpunkt für den heutigen Tag war.

Am unserem zweiten Tag fuhren wir mit Markus zunächst über eine sehr schmale einspurige Brücke auf die Insel Håkøya. Vor dieser Insel lag im 2. Weltkrieg das Schlachtschiff Tirpitz der deutschen Kriegsmarine, diese wurde 1944 von der Royal Air Force dort zum kentern gebracht. Dabei war die Tirpitz das bis heute größte jemals in Europa fertiggestellte Schlachtschiff. Nach dem Besuch der Insel fuhren wir diesmal weiter westlich und umrundeten komplett die Insel Kvaløya. Leider schafften wir es aufgrund des zeitlich begrenzten Tageslicht nicht ganz bis nach Sommarøy (der norwegischen Karibik), wurden aber mit wunderschönen Aussichten und Farben am Himmel belohnt. Die folgende Auswahl an Fotos ist komplett an diesem Tage entstanden.

Nach Rückkehr in unser Hotel entschieden wir uns noch einen Ausflug auf den Storsteinen zu unternehmen, um noch einen abschließenden Ausblick auf die Stadt zu erhalten. Auf den Storsteinen gelangt man mit der Seilbahn Fjellheisen, oder wer möchte kann natürlich auch auf den Berg wandern. Auf einer Höhe von 421 Metern hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt Tromsø und der Umgebung, auch wenn es schon wieder dunkel war.

Tromsø und Umgebung sind unbeschreiblich schön und bietet sich für eine weitere Reise förmlich an. Unser Aufenthalt hier war viel zu kurz um auch mehr von der Stadt selbst zu sehen. Vielen Dank an Markus für die tolle Begleitung und der Vielzahl an Informationen, wir hatten eine tolle Zeit.


After spending the Christmas days in Kiruna, Sweden, we continued our journey to Tromsø in Norway on December 27th. We decided to hire a car for this route, as the alternatives of taking the train via Narvik and then changing to a public bus was less attractive. With the car we also have the flexibility to make stops and enjoy the beautiful landscape and of course to take some pictures.

After picking up the rental car at Kiruna Airport, we drove past the Abisko National Park towards the border to Norway in the direction of the city of Narvik. From there the highway winds its way north through the fjords towards Tromsø. We planed the whole day for the 400km long route. Even if the landscape is snow-covered, the roads are very well cleared and passable. However, it can happen that a reindeer stands or walks along the street :-).

At Bjørnfjell in the Scandinavian mountains, also called Skanden (formerly also Scandinavian Alps), is the border between Sweden and Norway, although no control was made here. Due to the Corona measures, there was a corresponding test station a few kilometers later.

After passing Narvik, the landscape changed to the well-known Norwegian fjord region. There is hardly a greater optical contrast. On the one side the barren and sparsely populated steppe of Lapland, with an enormously extensive landscape. Then on the other side the Ofotfjord, formed by valley glaciers, surrounded by mountains up to 1900m high and the European Arctic Sea. Certainly also a great environment to spend more time here and to take a detour towards Lofoten.

Unfortunately, it was getting dark again, so we couldn’t take any more pictures. In the late afternoon we arrived at our hotel in Tromsø and were greeted with a breathtaking view from our room.

The Scandic Ishavshotel is located directly on the quay wall with an unobstructed view of the harbour, the Arctic Cathedral and the local mountain, Storsteinen. Hurtigruten ships dock here every day. With a lot of luck, it would be possible to observe the Northern Lights directly from the hotel room.

With around 70,000 inhabitants, Tromsø is the largest northernmost city in Norway and is also known as the “Gateway to the Arctic Sea”. In addition, the northernmost university in the world is also located here, after all, Tromsø is on the same latitude as North Alaska. As a local guide, Markus from Greenlander was to accompany us for the next few days and showed us the beautiful fjord region around Tromsø (we also did a northern lights tour with Markus, there is a separate blog entry for that). Markus, who is also a photographer himself, took a few individual pictures with his camera and made them available to us (credits here accordingly to Markus).

The Arctic Cathedral, which was built on the mainland side in 1965, is definitely worth seeing. The Storsteinen with the Fjellheisen cable car can be seen very well in the background. This is not really a real cathedral, but an Evangelical Lutheran parish and seaman’s church. Unfortunately we couldn’t go into the church that morning, so there are only exterior shots.

In the middle of Tromsø at an altitude of approx. 96m there is an 18 hectare conservation area called Prestvannet with an artificial lake. Here we were greeted with a beautiful mist over the frozen lake, with the Storsteinen clearly visible in the background.

You can also meet reindeer in the outer area of ​​Tromsø, for this we had to trudge through deep snow and jump over a small river, but we were rewarded with great pictures.

Opposite downtown Tromsø in Kvaløysletta there is a small open-air museum Stakken with a collection of historic buildings and a beautiful view of the bay. Here you can also regularly see seals, but unfortunately not when we were there.

Further west of the museum is the small town of Eidkjosen, which also has a small fishing port.

From here we drove further north past the lake Litlevatnet in the direction of Grøtfjord where we were greeted again with a beautiful view. In the meantime it began to get dark again, because of the polar night the sun does not rise at all and it only stays slightly light from about 10 a.m. to 2 p.m. So that was our turning point for the day in the middle of the bay of Grøtfjord.

On our second day, we first drove with Markus over a very narrow single-lane bridge to the island of Håkøya. In World War II, the battleship Tirpitz of the German Navy lay in front of this island, which was capsized there in 1944 by the Royal Air Force. The Tirpitz was the largest battleship ever completed in Europe. After visiting the island, we drove further west and completely circled the island of Kvaløya. Unfortunately we didn’t make it all the way to Sommarøy (the Norwegian Caribbean) due to the limited daylight, but were rewarded with beautiful views and colors in the sky.

After returning to our hotel, we decided to take a trip up the Storsteinen to get a final view of the city. You can get to the Storsteinen with the Fjellheisen cable car, or if you want you can of course hike up the mountain. At an altitude of 421 meters you have a wonderful view of the city of Tromsø and the surrounding area, even if it was dark again.

Tromsø and the surrounding area are indescribably beautiful and are ideal for another trip. Our stay here was way too short to see more of the city itself. Many thanks to Markus for the great company and the wealth of information, we had a great time.

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